90er Hits sind Hymnen des Party-Jahrzehnts des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die Mauer war weg, der kalte Krieg war friedlich beendet, es war Zeit zu feiern. Neonfarbene Trainingsjacken, sackartige Bad&Mad Pullover, Plastikarmbänder oder Pumphosen – Nichts war peinlich, alles war erlaubt. Die Bravo war der Überbringer der 90er Hits. Es war die Zeit der Solarien der Fitnessstudios und des Jugendkults. Außerdem waren die 90er Hits die ersten Lieder, die hauptsächlich über das Musikfernsehen verbreitet wurden. MTV und Viva hatten in den 90ern ihre Blütephase. Gefühlt 90% der 90er Hits wurden daher von einem rappenden Mann interpretiert, auf den eine attraktive Frau folgte die den Refrain sang und tanzte. Eurodance war geboren. Gleichzeitig stiegen Hip Hop, Grunge und Techno aus dem Untergrund in die Top Ten auf und machen aus den 90er Charts eine verrückte Mischung, wie sie später nie mehr sein sollten.
90er Hits: Die besten Lieder für die 90er Party
90er Hits: Das Jahrzehnt der Hedonisten
In den 90ern erreichten so unterschiedliche Musikrichtungen wie Eurodance, Techno, Trance, House, Rave, Jungle, Drum and Bass, Trip-Hop, Hip-Hop und R&B aber auch Grunge und Britpop den Mainstream. Die Öffnung Europas nach Osten sorgte für komplett neue Einflüsse, besonders elektronische Instrumentalmusik überwand rasend schnell traditionelle Grenzen. In den rohen Clubs Berlins traf sich eine bunte Mischung aus europäischen Weltenbummlern zum exzessiven Feiern. Die Musikindustrie war dank der Erfindung der CD und der Musiksender in ihrer kreativen und finanziellen Hochphase. Es war das goldende Zeitalter der Musikvideos, mit Viva wurde sogar ein eigener deutscher Sender gegründet um der heimischen Musikindustrie eine Plattform für den Abverkauf ihrer heißen Ware zu bieten. Boybands wie Take That, Backstreet Boys, Caught in the Act oder East 17 wurden populär, ihnen stand die Girlie-Bewegung mit Plastikblumen und naivem Charme zur Seite. Der Mainstream wurde wieder unpolitischer und hedonistischer als die Jugendbewegungen in den 80er Jahren. Nach der Paranoia des kalten Krieges wollte man einfach nur feiern. Das frisch geöffnete Ostberlin bot dafür unzählige Orte, mit Genehmigungen oder Mietverträgen musste man sich damals nicht groß aufhalten. Die Loveparade begann auf diesem Nährboden aus der Subkultur aufzusteigen und zum Mainstream zu werden. Elektronische Musik wurde zur Clubmusik auf der ganzen Welt und prägte die folgenden 2000er. Tausende fuhren auf Inlineskates mit einem Eastpack Rucksack auf dem Rücken und einem Supersoaker in der Hand dem Loveparade-Wagen von Marusha hinterher – verstrahlt, doch mit Sonne im Herzen.
Genau so war das damals! Ich hatte auch einen Bad&Mad und einen Velvet Monkeys Pullover.
Yeahhhhhhh!!!!!